Deine 5 Minuten – Susanne Peter – Folge 6 – Staffel 3

Es gibt Krankheiten, die sieht man nicht. Und aufgrundessen werden diese manchmal einfach nicht gesellschaftlich angenommen. Auch nicht im Jahr 2020. Dabei kennt sicherlich jeder jemanden, der Mal eine schwierige Phase durch gemacht hat, die nicht einer gängigen Melancholie entsprach. Oder man kennt es selbst. Die Rede ist von der Depression. Diese Konsequenz einer Krise wird oft stiefmütterlich behandelt. Dabei hat dieses Krankheitsbild noch Glück. Andere Diagnosen wie bipolare Störung, Schizophrenie oder die unzähligen Persönlichkeitsstörungen werden meist unter den Teppich gekehrt und am besten gar nicht erwähnt.

Schizophrene leben nicht in der Realität und Menschen mit Persönlichkeitsstörung sind alle durchgeknallt und gefährlich. Eine weitreichende Meinung zu den Krankheitsbildern. Eine, die so nicht zutrifft. Um 1938 herum galt die Persönlichkeitsstörung noch als Hysterie bei Frauen und wurde mit fragwürdigen Mitteln “behandelt”. Manchmal könnte man meinen, dass die Psychiatrie noch heutzutage in den Kinderschuhen steckt, sieht man sich an, wie Patienten behandelt werden. Zu ihrem eigenen Schutz oft, das muss man erwähnen. Dennoch gibt es auch Möglichkeiten, nicht nur einzudämmen, sondern innerhalb von Episoden oder kurz darauf dabei zu helfen, dass diese milder ausfallen oder im besten Fall verschwinden. Dies ist ein Prozess und dabei helfen Initiativen wie prenzlkomm gGmbH, COMPASS e.V.  oder Albatros e.V. beispielsweise in Berlin mit verschiedensten Angeboten zurück in den Alltag oder direkt ins Arbeitsleben zu finden. 

Denn oftmals werden Patienten nach dem Aufenthalt in einer Einrichtung ohne großartigen Wegweiser zurück in die Realität geschubst, was wiederum zu Krisen führt. Ein ewiger Kreislauf.

Menschen, die diese Krankheitsbilder nicht unmittelbar kennen, haben Angst. Und wer kann es ihnen verdenken. Jemand, der von der sogenannten Norm abweicht ist erst einmal merkwürdig. Gegen Angst kann man aber etwas unternehmen: man kann sich mit dem Thema auseinander setzen. Susa tut genau dies, aber nicht aus Angst, sondern aus Neugier. Herauszufinden, warum jemand genau dies tut oder so reagiert, muss nicht zwangsläufig furchteinflößend, sondern kann durchaus interessant sein. Denn kein Verhaltensmuster entsteht ohne Glaubenssatz. 

Und Gefühl. Es geht in den Texten der gelernten Tischlerin auch immer um Gefühl. Zwischen den Menschen, in den Menschen, die Abwesenheit von Emotionen und wohin das unter Umständen führen kann. Näheres wird sie hier berichten, denn wir haben ihr fünf Minuten zur freien Verfügung gegeben und freuen uns darüber, was sie erzählen wird. 

Solltest du dich dabei ertappen, dich etwas verloren zu fühlen kannst du jederzeit die Telefonseelsorge unter der 0800.1110111 oder unter der 0800.1110222 anrufen. Dort helfen geschulte Menschen, indem sie erst einmal zuhören. Manchmal hilft es über etwas zu reden, über das man sich nicht mit seinem Umfeld zu reden traut. 

Dann gibt es noch den Krisendienst. Für deine Stadt findest du ihn oftmals online. Dort werden meist die Nummer und Adresse angegeben. Man kann Termine zur Unterhaltung machen oder sich am Telefon unterhalten. Die Menschen, die dort arbeiten, können auch weitere Schritte mit dir besprechen. 

Es ist wichtig, dass man seine Sorgen ernst nimmt und keine Schande deswegen Hilfe zu suchen. Im Gegenteil. Passt gut auf euch auf.

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