Man kennt das: es ist 18:00, man kommt von der Arbeit, möchte nur eben schnell ein paar Sachen einkaufen und dann nur noch nach Hause, den eigenen Feierabend genießen, sofern es diesen gibt. Plötzlich kommt ein junger Mann in der Bahn vorbei, möchte ein Straßenmagazin verkaufen, um sich vielleicht sein Abendbrot zu finanzieren. Dann ist da eine Frau mit Hund vorm Supermarkt, die für ihren Liebling einige Cent für Nahrung schnorrt. Später liegt im Eingang des Hauses ein älterer Mann in einem Schlafsack, vor ihm ein leerer, oft benutzter Pappbecher, in dem irgendwann einmal irgendjemand Kaffee spazieren getragen hat
Die Menschen, von denen hier die Rede ist, begegnen einem überall und zu jeder Zeit. Es gibt diverse Gründe, warum sie keine Bleibe haben. Wenn sie jünger sind, sind sie vielleicht von Zuhause oder aus einem Heim weg gelaufen. Manch einer hatte ein geregeltes Leben und dann kam ein Schicksalsschlag und ließ all das zusammen brechen. Die Mieten steigen überall, es gibt unzählige Menschen, die oftmals bei Freunden oder Bekannten übernachten müssen, bis sie etwas Neues finden. Aber manchmal passiert das eben nicht.
Es gibt auch Menschen, die einfach nicht in das System zurück wollen, das sie verlassen haben, als sie aufgehört haben sich anzupassen. Manche sind krank und möchten keine Hilfe. Manche sind krank und bekommen keine, weil sie nicht wissen an wen sie sich wenden müssen. Und über kurz oder lag geben sie auf. Sie gewöhnen sich an die von-der-Hand-in-den-Mund-Alternative. Manche betäuben sich. Und einige wissen nicht mehr wie es ist würdevoll behandelt zu werden und geben das an die Gesellschaft zurück.
Doch es gibt auch Menschen, die das so nicht stehen lassen wollen. Einer von ihnen ist Dieter Puhl. Er wurde nach 28 Jahren Mitarbeit bei der Stadtmission am Bahnhof Zoo Mitte dieses Monats mit der Bürgermedaille des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf ausgezeichnet. 2008 wurde der Erzieher, Diakon und Sozialpädagoge der Leiter dieser Einrichtung, die sich unter anderem um obdachlose Menschen kümmert.
Außerdem schreibt Herr Puhl seit einigen Jahren eine Kolumne für die Berliner Morgenpost, in welcher er sich als Sprachrohr für sozial Schwächere sieht und über wichtige Belange der Menschen am Rande der Gesellschaft schreibt. Mittlerweile leitet er die Stabsstelle für christliche und gesellschaftliche Verantwortung.
So sehr sich Dieter Puhl über die vielen Zuschriften, die er von netten Menschen, aufgrund seiner Arbeit bekommt, so sehr freuen wir uns, ihm fünf Minuten zur freien Verfügung zu geben, um zu hören, was er zu sagen hat. Wir verbeugen uns.
Noch etwas zu dem Thema: Es wird wieder kälter. In Berlin gibt es den Kältebus der Berliner Stadtmission. Ihr könnt gern Sach– oder Geldspenden geben, wenn ihr dazu in der Lage seid. Auf der Homepage https://www.berliner-stadtmission.de/ findet ihr alle nötigen Information.
Es gibt auch die Möglichkeit der Charity-SMS, falls ihr selbst nicht viel habt. Mit einer SMS an die Nummer 81190 und dem Wort „kalt“ im Text spendet ihr fünf Euro an den Kältebus:
Charity-SMS
Senden Sie den Text “kalt” per SMS an 81190 und unterstützen Sie die Kältehilfe der Berliner Stadtmission mit 5 €*.
www.kaeltehilfe.de
* Eine SMS kostet 5 € zzgl. Versandkosten. 4,83 € gehen direkt in die Arbeit der Kältehilfe. Weitere Informationen unter www.berliner-stadtmission.de/charitysms
Format Idee:
Wir haben die unterschiedlichsten Menschen eingeladen, um 5 Minuten allein vor unserer Kamera zu sitzen. Keine Fragen, keine Vorbereitung.
Was dabei herauskommt, ist den Menschen komplett selbst überlassen. Dadurch entsteht ein sehr interessanter Einblick in die Vielfalt unserer Gesellschaft.
Die Inhalte spiegeln nur die Meinung unserer Gäste wieder und werden von uns als Redaktion mal befürwortet und mal nicht.
Wir nehmen ganz bewusst keinen Einfluss darauf. Das ist gelebte Meinungsfreiheit.
Du willst auch dabei sein? Dann schreib uns eine Mail an radio(ät)redereifm.de
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