#36 Rederei FM – Albrecht Metzger (Rockpalast)

Wer zu jung ist, um sich zu erinnern, helfen wir in dieser Sendung mit Hilfe der Erfahrungen von Albrecht Metzger Wissenslücken zu schließen. Denn damals war der 1945 in Stuttgart geborene Journalist als fester Bestandteil des Rockpalasts mit dabei. Bevor er vom WDR angefragt als Moderator der Sendung Größen wie Tom Waits, Van Morrison oder the Who einleitete, arbeitete er in den 70ern in der SDR-Jugendsendung Jour Fix und als Moderator von ‚Diskuss‘ und ‚Teamwörk‘ und genoss dort seine Grundausbildung ohne je eine schulische Ausbildung zum Moderator gemacht zu haben.

Rockpalast – 1977 ist das Jahr, als der Punk musikalisch von Essen nach Europa strömt. Inmitten einer Zeit fehlender, weitgreifender Medienpräsenz wie YouTube oder ähnlichem war das eine der herausragendsten Formate für Anhänger von Gitarrenmusik. Noch vor MTV und Viva war der Rockpalast die Legende, was Musikfernsehen anging. Und sie feierte im letzten Jahr ihr vierzigjähriges Bestehen. Wir gratulieren und neigen unsere Häupter.

Zusammen mit Alan Bangs moderierte er Greateful Dead und Little Feat mit einem unvergesslichen Einleitungssatz an, der in die Annalen des Fernsehens einging „Germany Television proudly presents…“ Dieser Satz war aufgrund seines schwäbischen Akzents derart einzigartig, dass man sich anstrengen muss, um so eine Perle zu vergessen. Auch, wenn er sich damit unwohl gefühlt hat, weil er sich seines Englischs geschämt hat. Umgebracht hat es ihn nicht.

Später spielte er den Sozialarbeiter Rocky im Stück ‚Mensch ich lieb dich doch‘ vom Kinder- und Jugendtheater ‚Rote Grütze‘, drehte über 40 Dokumentarfilme für den ARD und gründete als Kabarettist die Schwabenoffensive. Außerdem tourte er auf deutschen Kleinkunstbühnen mit seinem Soloprogramm ‚Spätzle liebt Boulette‘.

Albrecht Metzger erzählt uns von seinen Kollegen, wie Fakten und Nicht-Fakten Einfluss auf die Hörerschaft haben können und den ewig langen Rocknächten, die dramatisch bearbeitet und kreativ mit Worten gefüllt wurden. Auch geht es um das altern als Freiberufler, das altern an sich, um Google-Fehltritte, die einen in ein Metier drücken, das man nicht bedient und um das Jungbleiben und damit verbundene Neugier.

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