Der Jeck vom Kölschen Karneval

Heute Vormittag spielte sich in Köln in der Nähe des Chlodwigplatzes ein unfassbares Szenario ab. Ein junger Mann, der einen Freund besuchte, um einmal beim Kölner Karneval dabei zu sein, sorgte für ein aufsehenerregendes Ereignis, das die Kölner Jecken vom Rosenmontagsumzug sobald nicht wieder vergessen werden.

Der Karneval hat so einiges an Schrägheiten zu bieten, die oft amüsant sind, teilweise jedoch auch erschreckend sein können. Anwesende Rettungsdienste können eine Menge über derart Festivitäten berichten. Zum Beispiel schaffen es stark betrunkene Menschen manchmal nicht zu den Rettungshelfern. Sie werden oftmals bewusstlos und inmitten des eigenen Erbrochenen liegend von der Straße aufgelesen. Die Zahl der Jugendlichen unter diesen sogenannten Alkoholleichen steigt immer weiter an. Doch neben dem übermäßigen Alkoholgenuss sind auch immer häufiger Verletzte zu beklagen. Oft sind Platzmangel oder Eifersüchteleien der Grund. Einmal kam, Berichten zufolge, auch schon ein Karnevalist mit mehreren Bisswunden zu den Helfern und musste verarztet werden – er war als Brezel verkleidet.

Wenn man so etwas hört, fragt man sich, ob es noch eine Steigerung dessen geben kann. Dieser Rosenmontag beweist uns, dass auch das möglich ist.

Adams, ein 23-jähriger Student aus Fresno, Kalifornien, war am Freitag bei seinem Freund Sebastian in Köln angereist. Beide kannten sich von einem Austauschsemester an der California State University, das Sebastian Helwig ein Jahr zuvor absolvierte. Da die jungen Männer sich gut verstanden, lud Sebastian Tom zum alljährlichen Karneval ein. Die Intention des Kölner Studenten war es, seinem Freund zu zeigen, „wie das Rheinland die „fünfte Jahreszeit“ feiert“. Er wollte sich revanchieren, da Tom ihn damals zum Springbreak. Der junge Mann sagt, er hätte nicht gewusst, dass Tom so reagieren würde. Man merkt ihm den Schock deutlich an.

Nach Sebastians Schilderung gegenüber der Polizei waren die jungen Männer mit ein paar seiner Bekannten schon am Wochenende feucht-fröhlich unterwegs gewesen. Sie feierten ausgelassen in einigen Bars und Kneipen der Kölner Innenstadt. Am Montagmorgen gegen drei Uhr waren die Studenten wieder in Sebastians Wohnung. Gegen 10:30 Vormittags wollte Sebastian seinen Freund wecken, fand jedoch nur ein leeres Schlafsofa vor. Aufgrund seltsamer, lauter Schreie, die durch die Karnevalsmusik hindurch zu hören waren, ging er zum Fenster und sah seinen Freund halbnackt durch die Straßen rennen. Daraufhin zog er sich an und lief auf die Straße, um Tom wieder mit in die Wohnung zu nehmen. Doch seine Bemühungen blieben erfolglos.

Der junge Amerikaner lief einer Gruppe von Jecken hinterher, die Donald Trump-Masken trugen. Er beschimpfte sie lautstark und versuchte wie im Wahn ihnen die roten Krawatten vom Hals zu reißen, während er an ihrer Verkleidung zerrte und wohl immer wieder „Fuck off, you jerk, we don’t want you here.“ rief. Einige der verkleideten Menschen traten nach dem jungen Mann, um ihn von den Krawatten los zu bekommen, weil diese sich immer enger um den Hals schnürten und sie keine Luft mehr bekamen. Nach ungefähr zehn Minuten Rangelei hockte sich der Student, der nur mit einer Unterhose und Socken bekleidet war, einfach hin, hielt sich die Ohren zu und murmelte flüstern Unverständliches vor sich hin. Aufgrund des Tumults musste der Karnevalsumzug stoppen. Polizei und zwei Krankenwagen mussten anrücken, die drei leichtverletzte Umzugsteilnehmer behandelten.

Der junge Mann wurde von der Polizei eingesammelt. Er wehrte sich nicht und ließ sich widerstandslos mitnehmen. Derzeit befindet er sich im Krankenhaus, in dem er untersucht wird. Ihm drohen Anzeigen wegen Körperverletzung. Es ist noch unklar, warum sich der junge Mann so verhalten hat. Aber die behandelnden Ärzte vermuten, dass der Student unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leidet, die durch die aktuelle amerikanische Politik ausgelöst wurde. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass Alkohol und Drogenmissbrauch auch Faktoren sein könnten, die zu diesem erschütternden Ereignis geführt haben. Der Rosenmontagsumzug ging nach diesem Vorfall wie gewohnt weiter.

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